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Archiv für die 'Y-from A to B and other journeys' Kategorie
Denken&Deuten
Denken & Deuten ist ein Kooperationsprojekt von Anemona Crisan und Maria Hanl. Mit künstlerischen Plakaten laden sie PassantInnen ein, die Welt, ihren Schein und die Mittel, mit denen Vorstellungen vom Ist-Zustand der Welt konstruiert werden zu hinterfragen.
Die Macht der Sprache, die mediale Vermittlung von Bildern und die auf dieser Basis konstruierten Wirklichkeiten sind Anlass, die eigenen Wertvorstellungen, Behauptungen, Entscheidungen und Ordnungen zu prüfen.
Welches Medium käme für diese künstlerische Auseinandersetzung besser in Frage als das egalitäre Plakat, das sich im Laufe der Geschichte, jenseits von Ausstellungsräumen und Museen zu einer eigenständigen Kunstform etabliert hat.
Es adressiert Menschen im Vorbeigehen, im sogenannten Öffentlichen Raum. Dieser ist über weite Strecken durch und durch kommerzialisiert und die Menschen wirken in ihm vielfach vereinzelt. Es stellt sich daher die Frage, welche Formen des Austausches im Öffentlichen Raum möglich sind bzw. wie man ihn für eine Erweiterung einer positiven Debattenkultur nützen kann.
Denn diese scheint heute wichtiger denn je. Angesichts der Fülle an Problemen und gesellschaftlichen Verwerfungen, sieht sich der heutige Mensch oftmals mit schier unlösbaren Problemen konfrontiert. Zurückgeworfen auf sich selbst, löst dies neben Verdrängung und Angst auch Ohnmacht aus. Wem nützt diese Ohnmacht?
Apathie aufzubrechen bedeutet tätig zu werden und vom Opfer-sein in ein Sein des schöpfenden Menschen zu gelangen. Selbstermächtigung beginnt daher damit, sich selbst als eine Instanz zu begreifen, die fähig ist, eigenständig zu denken und zu handeln. Dieses Projekt ist ein Beitrag dazu.
Danke an einen anonymen Förderer für die Unterstützung von Denken&Deuten und die gelungene Kooperation mit Kulturformat.
Peripherie im Zentrum
temporäres Denkmal für Maria Caecilia Eberlin im Rahmen der Kunstlitfaßsäulen, Salzburg
In Salzburg sind Musik und Mozart omnipräsent. Mit Ausnahme der Kurzbiografien einiger Hofsängerinnen wurde jedoch das, was Frauen im 18. Jhd. in Salzburg musikalisch geleistet haben kaum untersucht. Bezüglich Maria Caecilia Eberlin gehören zu den ersten Deserdirata der Forschung die Edition ihrer bisher bekannten vier Kirchenarien.* Mit der Verwandlung einer Litfaßsäule in ein temporäres Denkmal, soll sowohl zu Fragen nach Mechanismen von Repräsentanz und ihren Formen als auch zum Nachdenken über Vielfalt und ihren Platz in der Gesellschaft angeregt werden.
(* Eva Neumayr: https://mugi.hfmthamburg.de/Artikel/Maria_Caecilia_Eberlin.pdf)
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Kunstlitfaßsäulen 2019 / Trailer
collective gestures
Die moderne Gesellschaft bringt ein im Einzelnen stark differenziertes Bedürfnis nach Erholung und Alltagsdistanz hervor und reagiert darauf durch verschiedene Formen von Urlaubsreisen. Obwohl der enge Zusammenhang von Wirtschaft und Tourismus offensichtlich ist, scheint sich das Phänomen nicht darin zu erschöpfen: denn wichtige Elemente sind unter anderem Symbole, Markierungen und Bilder des Fremden. In den Arbeiten urban performances wird untersucht welche Formen der Erwartungshaltung der moderne Tourismus ausbildet und welche kollektiven Handlungen daraus entstehen.
collective gestures (touching the pyramid)
Video, Hochformat, 19:23 min, Paris, 2018
Der Louvre und die gläserne Pyramide des Architekten Ieoh Ming Pei bilden für viele Touristen einen Fixpunkt im Ablauf einer Paris-Reise. Auf den dort in regelmäßigen Abständen angebrachten Steinquadern positionieren sich permanent Menschen um mit einer erhobenen Geste der Hand für ein Erinnerungsfoto/Video das Berühren der Glaspyramide zu simulieren. So vollzieht sich täglich und im minütlichen Wechsel eine Art Choreografie der immer gleichen Gesten.(Diese Arbeit entstand im Rahmen einer AIR der BKA-Kunstsektion in der Cité internationale des arts, Paris (F))
collective gestures (performance with Strauß)
Video, Hochformat, 8:36 min, Wien, 2016
urban choreographies
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köpfe, Video 0:30 min, 2018,
Metallbänke, Talg und diverses Material auf Stein
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mark / markierung, Video 0:25 min (Loop), 2017
Spray auf Asphalt und Blatt
Installation: Videoprojektion, Fotoobjekt
Ansicht: afo – architekturforum oberösterreich, Linz 2018
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dancing in the wind Video, 0:17 min, Wien, 2016
Regenschirm (schwarz), Mistkübel, starker Wind
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dance with me, Video, 2:01 min, Wienfluss im Stadtpark, 2017
Wienfluss: Textil zu Zieharmonikamusik
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a duet for the Venice Biennale 2017, Video, 2:08 min
Vaporettostation „Biennale“: Bikinioberteil mit Wattierung
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LOSER
Die Arbeit LOSER ist ein wachsendes fotografisches Archiv einzelner, verloren gegangener Handschuhe. Seit 2011 entsteht diese Sammlung in einer gewissen Beiläufigkeit beim Gehen alltäglicher Wege. Von der ursprünglichen Aufgabe enthoben, werden die Dinge in Form eines Abbilds in eine Sammlung eingefügt und bekommen auf diese Weise einen neuen Platz zugewiesen. Die Installation spielt mit der doppelbödigen Bedeutung der Wörter „loser“ bzw. „Verlierer“: zum einen greift sie das reale Verlorengehen der Handschuhe auf, zum anderen gibt es den sozialen Kontext, in dem man Menschen als „loser“ oder „Verlierer“ bezeichnet, die in der Gesellschaft ihren Platz nicht behaupten.
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Wandinstallation: Fotos, Klebeband, Ausstellungsansicht: lokal-int, Biel-Bienne, Schweiz, 2013
verlierer
Wandinstallation, Ausstellungsansicht: Barockschlössl Mistelbach, 2014
paradise
fotography, objects
In der installativen Arbeit paradise wurden „paradiesische“ Elemente – wie künstliche und echte Pflanzen, Tiere usw. – aus Shoppingcentern mittels Fotografie extrahiert. Die daraus entstandenen Objekte stehen mit ihrer Rückseite zum Betrachter in einer weißen Spiegelbox. Die Vorderseite erschließt sich erst durch näheres Herantreten an die Installation, zu deren Bestandteil der Betrachter unweigerlich wird. Es entstanden bisher fünf unterschiedliche Boxen: die Basis für die Boxen 1, 2 und 3 bilden Fotos aus Shoppingcentern der Städte Wien, Berlin, Zürich, Paris und Budapest. Die Basis für die Boxen 4 und 5 bilden Fotos aus Malls in Marrakesch, Fès, Rabat und Casablanca.
paradise
Boxen: 85 x 36 x 30 cm, Pappelsperrholz, Spiegel
fotografische Objekte, Kappaplatten, Holz
2013-15